Samstag, 7. Juli 2007




Abschied von den Alands und eingeweht auf Raggarön 4.7.07Unsere letzte Station auf den Alandinseln ist Eckerön, ganz im Nordwesten des Archipels. Wiederum eröffnet sich nach dem Eindrehen in eine schmale Durchfahrt eine paradiesische Bucht. Bei dem herrschenden schönen Wetter ist die Bucht voller Leben mit vielen Booten und Dinghi fahrender Bootsjugend, Sommerathmosphäre wie im Süden. Oefters ist uns schon aufgefallen, wie bereits Vorschulkinder im Umgang mit Booten unterrichtet werden und prima rudern und auch mit dem Aussenbordmotor bereits hervorragend umgehen können. In der Schweiz darf man vor 14 Jahren keine Pinne berühren. Peter: Am Abend sitze ich mit mehr als einem Dutzend finnischen Männern im Alter von ca 12 - 60 Jahren in der Sauna. Es ist ein völlig zügeloses saunen, ich bin der einzige ohne Bierdose in der Hand (hätte ich wissen müssen!) und zu rauchen beim Abkühlen im Freien habe ich auch nichts dabei, echt spiessig oder" knapsu", wie der Fachausdruck im Film Populärmusik aus Vitala für solches Verhalten lautet. Immerhin kann ich das fortlaufende Aufgiessen von Wasser mindestens so lange ertragen, wie die rauhen Finnen und versuche jeweils das Kabäuschen als einer der letzten zu verlassen und nicht hinaus zu stürzen, das ist Ehrensache.Am nächsten Tag segeln wir Richtung Westen davon, herrlicher Sonnenschein und eine leichte Backstagbrise schieben uns 25 Seemeilen weiter nach der schwedischen Küste, wo wir uns in die Schären einfädeln und eine Bucht bei Raggarön aufsuchen. ( Pos 60° 11,39n 18° 37,47e). Ein heftiger Ostwind hat nun eingesetzt. Wir legen uns an eine Heckboje, Bug zum Holzsteg und haben den Wind von der Seite. Uns ist es nicht gerade wohl dabei und wir überlegen uns, ob wir nicht weiterziehen wollen, doch da lockt eine wirklich reizvolle Umgebung und ein kleines, mit Holz beheizbares Saunahäuschen. Wir bleiben, ausserdem nimmt der Wind ab. Kleiner Exkurs zum Wind: Das Land wärmt sich im Tagesverlauf schneller auf als das Wasser, es entsteht eine "Seebrise", am Abend ist es umgekehrt, es entsteht ein "Landwind", in unserem Fall schwächt der Landwind den Ostwind erheblich ab, so dass wir nur noch ein leichtes Lüftchen verspühren. Wir geniessen die Sauna im kleinen Holzhäuschen mit dem Holzofen und kühlen uns im Meer neben unserem Boot jeweils ab. 2 Stunden verbringen wir dem lustvollen hin und her und legen uns um Mitternacht schlafen. Doch da erwacht der heftige Ostwind wieder und bläst und heult im Rigg. Der Morgen bringt keine Entspannung, wir sind müde und abgeschlagen und lustlos. Es regnet in Strömen.Ein Auslaufen kommt sowieso nicht in Frage, da der seitliche Winddruck dermassen stark ist, dass wir unweigerlich mit den anderen Booten kollidieren würden. Unsere Leine zur Boje ist dermassen gespannt, dass wir sie keinen cm weiter dicht nehmen können. Dabei liegt das Boot nur noch knapp vor der Pier (glücklicherweise ist sie aus Holz). Eine Bö mit sicher Bft 7 veranlasst uns, eine zweite Leine zu einer weiter entfernten Boje auszubringen, was Peter trotz Regen und Wind schwimmend und fluchend, soweit der Atem reicht, erledigt. Den Rest des Tages verbringen wir mit Lesen und Nichtstun, eigentlich auch nicht schlecht.Grüsse von der Milongacrew.

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