Samstag, 7. Juli 2007


6.7.2007 In OeregrundOeregrund wird definitiv der nördlichste Hafen unserer Reise werden. Das Wetter mit heftigem Nordwind für die nächsten Tage will es so. Wir schicken uns darein und schenken uns damit auch Zeit zum Nichtstun, aber auch zum Lesen. Die nordische Literatur hat auf unseren Schiffsreisen immer eine grosse Rolle gespielt, weil wir zunehmend die Schauplätze der Geschichten mit eigenen Erinnerungen in Zusammenhang bringen können. Am Anfang der Reise waren wir mit den 2 dicken Ordnern mit der Beschreibung des Schiffes und der Geräte vom Backofen bis zum Navigationsplotter beschäftigt, doch jetzt können wir uns den anderen Büchern widmen. Sicher gehören die Krimis und die Afrikabücher von Henning Mankell ("Tea Bag", "Vor dem Frost") zur bewährten Grundnahrung, aber da sind auch andere Kriminalautoren, wie Camilla Läckberg ( "Die Eisprinzessin schläft") oder Karin Wahlberg, eine schreibende Aerztin aus Lund ("Verdacht auf Mord") ausgezeichnet, spannend und vielschichtig. Mankell versucht, sich von seinem Kommissar Wallander loszuschreiben und macht sich im Buch "Tea Bag" über die Unzahl schwedischer Kriminalautoren lustig, die wie ein literarischer Lemmingezug das Land heimsuchten. Aus einem Gespräch von Boot zu Boot haben wir den Typ bekommen, Mankells "die Tiefe" ( Djup) zu lesen, das von einem Karthographen handle, der die schwedischen Meeresstrassen vermesse und sehr geistreich geschrieben sei. Dann von Christoph Ramsmayr "Die Schrecken des Eises und der Finsternis", welches von der österreichisch-ungarischen Polarexpedition 1872-1874 handelt. Bei dieser Lektüre kommt einem das mieseste Wetter draussen harmlos vor. Im Bücherregal stehen aber auch Wilfried Erdmans "Ostseeblicke", in welchem er seine Ostseeumrundung beschreibt und natürlich viele Orte, die wir ebenfalls besuchten und ins gleiche Kapitel gehört Sönke Rövers "Auszeit unter Segeln", einem 30-jährigen Hamburger, der zusammen mit seinem Freund einen Sommer lang die Ostsee besegelte.Es grüsst die lesende Milongacrew.
PS: Im Hafen von Oeresund liegen etwa 20 Schiffe, hauptsächlich schwedische Segler, 3 Finnen, 2 schweizer Boote, ein deutsches Schiff und ein Däne.Wir Schweizer haben eine echte Lobby.Wir treffen hier Silvia und Peter Aegerter mit einer 42 Fuss Comfortina, im Winter wohnhaft in Schnottwil, im Sommer jeweils 5 Monate in der Ostsee unterwegs.

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